Hallo,
ich bin Brigitte Bößendörfer aus Schnelldorf und seit März 2010 Betreuerin für Menschen mit Demenz nach § 87 b SGB. Regelmäßig bin ich in der Betreuungsgruppe DIADEM (seit April 2009 ) als ehrenamtliche Mitarbeiterin tätig. Seit Mai 2010 werde ich in der Einzelbetreuung eingesetzt. Ich bin 47 Jahre alt, verheiratet und habe 2 erwachsene Kinder und 2 Enkel.
Beruflicher Werdegang:
Berufsausbildung bei einem Rechtsanwalt.
Insgesamt 7 Jahre Hausfrau
Nach 16 Jahren Sekretariatsarbeit in Versicherungsabteilungen/-büros machte ich mich 2008 als Versicherungsmaklerin
und mit einer Bürodienstleistungsagentur selbständig.
Außerdem absolvierte ich eine 8-jährige Gesangsausbildung in Jazz/Pop und etwas Klassik in Schwäbisch Hall.
Auslöser für meine jetzige Tätigkeit:
Der eigentlich Ursprung liegt in der Zeit, als meine Eltern erkrankten. (1998 – 2010)
Meine Eltern litten beide nach Schlaganfällen an Demenz. Also wuchs ich förmlich in diese Krankheit hinein. Zuerst Pflege und Betreuung zuhause mit der Diakonie. Die letzten 3 Jahre im Pflegeheim, wo ich u.a. einen Tierbesuchsdienst gründete und mit meiner Mutter an den Beschäftigungstherapien teilnahm.
Nachdem ich nun seit einem Jahr in unserer Betreuungsgruppe „Diadem“ ehrenamtlich mit noch 15 weiteren Frauen für Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf ein paar schöne Stunden am Nachmittag gestalte und mir diese Tätigkeit viel Freude bereitet, habe ich mich letztes Jahr entschlossen, diese Betreuungsarbeit auch beruflich zu leisten.
Die 14-tägige Betreuungsgruppe war mir noch zu wenig, und ich suchte nach Möglichkeiten einer weiteren Qualifikation in diesem Bereich. Im Januar 2010 begann ich die entsprechende Ausbildung.
Die Ausbildung im bfz (berufliches Fortbildungszentrum) in Ansbach
umfasste folgende Module:
– Kommunikation und Umgang mit Menschen mit Demenz
– Grundkenntnisse über Demenzerkrankungen
– Grundkenntnisse von Nahrungsaufnahme und Hygieneanforderungen)
– Ernährungslehre und Rechtskunde
– Beschäftigungsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung für Menschen mit Demenz
– Bewegung für Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen
– Angehörigenarbeit
– 80-stündiges Praktikum in einem Pflegeheim
Einsatzplanung und Vorgehensweise für die Einzelbetreuung:
Nach Absprache mit der Pflegedienstleitung, Fr. Barbara Zwirner, erhalte ich meine Termine
vorerst immer montags und freitags
Ich mache mir ein Bild von der ganzheitlichen Situation des Patienten und dessen pflegenden Angehörigen und erstelle meinen Betreuungsplan. Dieser setzt sich grob aus 3 Punkten zusammen.
1. Sinnesaktivierung
2. Bewegungstherapie/Massage
3. Beschäftigung oder einfach nur Unterhaltung und Begleitung
Dazu gehören z.B. vorlesen, singen, massieren, spielen, basteln oder spazieren gehen, zum Einkaufen begleiten, Ausflüge machen, jemanden besuchen, Gottesdienstbesuche.
Dem zu betreuenden Menschen, seiner Biografie entsprechend, möchte ich einen würdevollen Umgang
und eine wertschätzende Grundhaltung entgegenbringen und vermitteln.
Ziel meiner Tätigkeit ist, dem zu betreuenden Menschen, seiner Biografie entsprechende Würde und eine wertschätzende Grundhaltung entgegenzubringen und Geborgenheit zu vermitteln.
Respekt, Einfühlungsvermögen, Geduld, Humor, Flexibilität und Kreativität sowie keine kränkenden Bevormundungen und Korrekturen sind Grundvoraussetzungen.
Mit der Pflegedienstleitung und dem ganzen Diakonie-Team wünsche ich mir eine gute und harmonische Zusammenarbeit und freue mich darauf.
Augenblicklich nehme ich an einer Ausbildung in Klangbehandlung teil und für 2011 strebe ich das Erlernen einer Massagetechnik an, um dies noch in meine Arbeit zu integrieren.
Der demographische Spiegel zeigt, dass die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen steigt, deshalb wünsche ich mir die Kraft und Zeit mein Möglichstes beizutragen, dass demenzkranke Menschen solange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können.
Offenheit zeige ich bei der Umsetzung bestehender und Entwicklung neuer Betreuungskonzepte. Ziel ist, dass Demenzkranke immer wieder eine schöne Zeit in Gesellschaft verbringen können und die pflegenden Angehörigen in dieser Zeit eine kleine Entlastung erfahren.
Vielleicht gibt es ja jemanden, der meine Vision teilt?
Liebe Grüße
Ihre
Brigitte Bößendörfer